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Archive
im Rheinland

Adelsarchivpflege

Rheinische Adelsarchive und ihre Bestände

Das Rheinland war eine bedeutende Adelslandschaft im Alten Reich und steht als solche neben den bekannten Adelslandschaften Westfalen, Kraichgau, Franken, Oberschwaben, Thüringen und Sachsen. Die zahlreichen rheinischen Burgen und Schlösser geben bis heute Zeugnis von einer dichten Präsenz adliger Familien in den rheinischen Territorien des Alten Reiches. Von den etwa 100 bekannten hiesigen Adelsarchiven sind 55 Archive in den 1982 gegründeten Vereinigten Adelsarchiven im Rheinland e.V. (VAR) zusammengeschlossen. Diese Archive werden vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum inhaltlich betreut und können über diese eingesehen werden. Eine Bestandsübersicht mit inhaltlichen Beschreibungen der Mitgliedsarchive und den Benutzungshinweisen finden Sie auf der Homepage der VAR.


Forschungslage zur rheinischen Adelslandschaft

Im Vergleich zu anderen Adelslandschaften fehlte für die rheinische Adelslandschaft lange eine Grundlagenforschung zur Adelsgeschichte. Erste Forschungsansätze erfolgten im Rahmen von Kooperationsprojekten zwischen dem LVR, dem Deutschen Historischen Institut Paris, der Universität zu Köln, Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Gudrun Gersmann) und dem Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste in Magdeburg. Als Ergebnisse erschienen im Print die Studienbücher "Adlige Lebenswelten im Rheinland. Kommentierte Quellen der Frühen Neuzeit" (Köln 2009), "Im Banne Napoleons. Rheinischer Adel unter französischer Herrschaft" (Essen 2013) und als Sammelbände „Die Freiherren und Grafen von Loë aus Schloss Wissen“ (Weeze 2015), „Europäischer Adel als Unternehmer im Industriezeitalter“ (Essen 2017) und „Zwischen Macht und Ohnmacht? Adelsherrschaft zwischen Rhein, Maas und Sauer in der Frühen Neuzeit“ (Gütersloh 2020), die zumeist in der Schriftenreihe der VAR veröffentlicht wurden.

Hingegen als Netzpublikationen erschienen 2010 "Adel in der Sattelzeit. Die Rhein-Maas-Region und Westfalen" und 2014 „Netzbiografie – Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861)“.

Als Quelleninventare zu grenzüberschreitenden Forschungen konnten 2016 das Briefinventar „Die Korrespondenz der Constance de Salm (1767-1845)“ und 2019 das „Sachinventar zu den Quellen des militärischen Kunstschutzschutzes in deutschen, französischen und englischsprachigen Archiven“ freigeschaltet werden.

Ausgewählte Qualifikationsarbeiten von Studierenden rheinischer Universitäten mit adelsrelevanten Themen werden in der Online-Zeitschrift der VAR „Rheinische Adelsgeschichte – online" als PDF veröffentlicht.

Die urkundliche Überlieferung rheinischer Adelsarchive ist in der Schriftenreihe „Inventare nichtstaatlicher Archive“ in derzeit 22 Inventarbänden im Print zugänglich. Die Bände vor dem Erscheinungsdatum 2006 sind als PDF-Dateien auf der Homepage des LVR-AFZ nutzbar.


Ihr Ansprechpartner


Portraitfoto eines Mannes

Dr. Manuel Hagemann

Tel 02234 9854-358
Manuel.hagemann@lvr.de